Tomi Ungerer war ein französischer Autor und Illustrator, der am 28. November 1931 in Straßburg geboren und am 9. Februar 2019 in Cork, Irland, verstorben ist. Er war bekannt für seine humorvollen und manchmal skurrilen Bilderbücher, seine satirischen Illustrationen und politischen Karikaturen.
Ungerer wuchs zweisprachig auf und begann schon als Kind zu zeichnen. Nach dem Studium der Kunst in Straßburg zog er 1956 nach New York City, wo er für Zeitschriften, Magazine und Werbeagenturen arbeitete. In den 1960er Jahren erlangte er internationalen Erfolg mit seinen Kinderbüchern, wie zum Beispiel "Die drei Räuber" (The Three Robbers) und "Der Mondmann" (Moon Man).
Obwohl seine Kinderbücher gelobt wurden, setzte Ungerer auch politische und soziale Themen in seiner Arbeit um. Seine politischen Karikaturen wurden oft kontrovers diskutiert. Vor allem seine politischen Illustrationen zur Zeit des Vietnamkriegs und des Kalten Krieges stießen auf Kritik.
Nachdem Ungerer in den 1970er Jahren nach Kanada umgesiedelt war, lebte er abwechselnd in Irland und Frankreich. Im Laufe seines Lebens veröffentlichte er über 140 Bücher, darunter auch autobiografische Werke wie "Tomi: A Childhood Under the Nazis" und "Far Out Isn't Far Enough: Life in the Back of Beyond".
Tomi Ungerer erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und den Hans Christian Andersen Preis, eine der renommiertesten Auszeichnungen in der Kinderliteratur. Trotz seines Erfolgs blieb Ungerer ein umstrittener Künstler, der durch seine provokative und unkonventionelle Herangehensweise an soziale und politische Themen auffiel.
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